
Askanierburg Grimnitz
Die Burg Grimnitz ist wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrhunderts, lange vor der Gründung der Stadt Joachimsthal, sehr günstig auf einem Hügel, der von drei Seiten von sumpfigen Niederungen am Grimnitzsee umgeben war, erbaut worden. Sie war alter markgräflich-brandenburgischer Besitz, der 1297 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Es war eine relativ kleine Burg, deren äußere Mauern 55×60 m lang waren und in deren Mitte sich die eigentliche Burg auf dem heute noch erhaltenen Keller befand. Das heutige Haus auf diesem Keller mag die Ausmaße des Bürgergebäudes angeben. Burg Grimnitz soll ein Lieblingsaufenthalt des Markgrafen Otto IV. mit dem Pfeil gewesen sein, der als Minnesänger und Liederdichter bekannt war. Sein Bild ist in der Manessischen Handschrift, der größten mittelhoch-deutschen Liedersammlung (um 1340) von Minnesängern, enthalten, in der er mit seiner Frau beim Schachspiel dargestellt ist. Spätestens seit 1250, als Pommern die Uckermark an die brandenburgischen Markgrafen abtrat, hatte die Burg keine Grenzfunktion mehr. Um 1317 wurde die Burg erweitert und 1340 noch einmal erwähnt.
Im 16. Jahrhundert wurde die Burg schloßartig von den Hohenzollern Kurfürsten ausgebaut und vermutlich nur noch zu Jagdzwecken genutzt. In dieser Zeit wurden auch auf ihr folgenschwere diplomatische Verträge abgeschlossen, wie 1529 die Erbverschreibung der Herzöge von Pommern, die den Ausgangspunkt für die preußische Expansionspolitik des 17. und 18. Jahrhunderts nach Norden bilden sollten und zu Konflikten mit Schweden führte. Nach der Zerstörung von Schloß Grimnitz im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) verlegte Kurfürst Friedrich Wilhelm den Jagdsitz nach Groß Schönebeck.
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Erhalten haben sich aus dem Mittelalter Teile der Ringmauer mit umlaufenden Burggraben, die einen viereckigen Bereich umzieht, und die Reste eines lang gestreckten Gebäudes an der Innenseite des östlichen Ringmauerzuges. Ferner zeugen 3 tonnengewölbte Keller von einem annähernd quadratischen ehemaligen Gebäude in der Mitte der Anlage, das wahrscheinlich mit dem in einem Inventar von 1603 erwähnten dreigeschossigen Mittelhaus identisch ist.
Quellen: Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee; Akademie-Verlag Berlin 1980 | Werbellinsee, Brockhaus Wanderheft; Brockhausverlag Leipzig 1976 | Mit freundlicher Unterstützung der Stadtbibliothek Joachimsthal.